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Gaming-Aktien vs. ETFs: Wo investiert man besser in die Spielebranche?

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Die Gamingbranche boomt – und das nicht erst seit gestern. Trotz globaler Krisen, politischer Unsicherheiten und hoher Inflation wächst der Markt kontinuierlich weiter. Ob Mobile Games, AAA-Titel, Virtual Reality oder E-Sports: Gaming ist längst mehr als ein Freizeitspaß – es ist ein milliardenschweres Business mit echtem Investmentpotenzial.

Wie investiert man sinnvoll in diesen Wachstumsmarkt?
Setzt man auf einzelne große Publisher wie Nvidia, Activision Blizzard oder Nintendo, um gezielt von Blockbuster-Releases und Innovationen zu profitieren?
Oder ist es klüger, über einen spezialisierten Gaming-ETF in ein breites Portfolio aus Spieleentwicklern, Technikfirmen und E-Sports-Giganten zu investieren – mit weniger Risiko, aber auch weniger Nervenkitzel?

In diesem Artikel schauen wir uns beide Ansätze im Detail an.

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Option 1: Einzelaktien – Die Favoriten der Zockerbörse?

Investieren in einzelne Gaming-Aktien kann ein hohes Risiko sein, aber auch enorme Rendite Chancen versprechen. Wer gezielt in Unternehmen wie Nvidia, Electronic Arts, Take-Two Interactive, Activision Blizzard (inzwischen Microsoft) oder Capcom investiert hat, konnte in den letzten Jahren ordentliche Gewinne einfahren – vorausgesetzt, das Timing und die Fundamentaldaten haben gestimmt.

✅ Vorteile von Einzelaktien:

  • Hohe Renditechancen: Wenn du den richtigen Titel zur richtigen Zeit wählst, sind zweistellige – teilweise sogar dreistellige – Kursgewinne möglich.

  • Persönlicher Bezug: Du kannst gezielt in das Unternehmen investieren, dessen Spiele du selbst zockst oder bewunderst – Stichwort: emotionale Bindung.

  • Kursbewegungen durch Hypes: Ankündigungen wie ein GTA 6-Release, ein neues Call of Duty oder eine E3-Präsentation können sofortige Kurssprünge auslösen. News wirken direkt – oft schon innerhalb von Minuten.

Aber: Genau diese Schnelligkeit ist auch das Risiko.

❌ Nachteile:

  • Konzentrationsrisiko: Du setzt alles auf eine Karte. Wenn die Firma eine schlechte Quartalsbilanz abliefert, ein Flop-Spiel veröffentlicht oder eine Übernahme platzt – Boom, der Kurs fällt.

  • Hoher Rechercheaufwand: Quartalszahlen analysieren, neue Releases beobachten, Management-Strategien verstehen – das kostet Zeit und Nerven.

  • Emotionale Falle: Nur weil du ein Spiel liebst, heißt das nicht, dass die Aktie gut ist. Gamerlogik und Investorenlogik sind nicht immer synchron.

Beispiel: Der Unterschied zwischen Frust und Volltreffer

👉 Ubisoft:
Hättest du 2018 investiert – z. B. wegen „Assassin’s Creed“ oder „Far Cry“ – hättest du in den letzten Jahren massive Kursverluste verkraften müssen. Managementprobleme, Release-Verschiebungen und mittelmäßige Game-Resonanz haben die Aktie deutlich zurückgeworfen.

👉 Nvidia:
Ganz anders sieht’s bei Nvidia aus. Wer hier früh eingestiegen ist, hat heute ein echtes Goldstück im Depot. Die Firma profitiert nicht nur vom Gaming-Boom, sondern auch massiv vom KI-Hype und der steigenden Nachfrage nach Hochleistungs-Grafikkarten. Ein Paradebeispiel für kluge Zukunftspositionierung.

Wenn du Einzelaktien wie ein echter Pro spielen willst, brauchst du Skills: Analyse-Skills, Geduld und manchmal auch starke Nerven.
Aber: Mit dem richtigen Titel zur richtigen Zeit kannst du den Jackpot knacken.

Option 2: Gaming-ETFs – Das Power-Up für Vorsichtige?

Gaming-ETFs sind wie ein gut durchdachter Skilltree in deinem Lieblings-RPG: Statt alles auf eine einzige Fähigkeit (oder Aktie) zu setzen, verteilst du deine Punkte klug auf verschiedene Branchen und Unternehmen – automatisch und weltweit. Das reduziert das Risiko und gibt dir trotzdem Exposure zum dynamischen Gaming-Markt.

Wie funktionieren Gaming-ETFs?

Ein Gaming-ETF bildet einen Index nach, der mehrere Unternehmen aus der Gaming- und E-Sports-Branche abdeckt. Das können Spieleentwickler, Hardware-Hersteller, Streaming-Plattformen oder sogar Chip-Produzenten sein. Durch diese breite Streuung profitierst du vom Wachstum der gesamten Industrie, ohne auf einzelne Titel setzen zu müssen.

Bekannte Beispiele:

  1. VanEck Video Gaming and eSports ETF (ISIN: IE00BYWQWR46)

    • Enthält große Player wie NVIDIA, Tencent und Advanced Micro Devices (AMD).

    • Starker Fokus auf Hardware und globale Spieleunternehmen.

  2. Global X Video Games & Esports ETF (Ticker: HERO)

    • Setzt stärker auf reine Gaming-Firmen wie Electronic Arts (EA) und Take-Two Interactive.

    • Beinhaltet auch E-Sports-Unternehmen wie TeamViewer.

✅ Vorteile von Gaming-ETFs:

✔ Breite Risikostreuung – Du investierst nicht in eine einzelne Firma, sondern in ein ganzes Portfolio. Selbst wenn ein Unternehmen schwächelt, federt der ETF das ab.
✔ Kein Einzelaktien-Stress – Keine aufwendigen Analysen nötig – der Fondsmanager übernimmt die Auswahl.
✔ Langfristiger Wachstumstrend – E-Sports, Mobile Gaming und Cloud-Gaming (z. B. über Services wie Xbox Cloud oder Nvidia GeForce Now) boomen weiter.
✔ Besser als Einzelaktien in Krisen – Während einzelne Gaming-Aktien 2022 stark einbrachen, war der Verlust bei ETFs oft geringer.

❌ Nachteile:

✖ Keine Mega-Gewinne durch Einzelwerte – Ein ETF wird nie so stark steigen wie der erfolgreichste Einzelwert in seinem Portfolio.
✖ Höhere Gebühren als klassische ETFs – Spezialisierte ETFs kosten oft 0,5 % p. a. oder mehr (zum Vergleich: MSCI World ETF oft unter 0,2 %).
✖ Enthalten manchmal schwache Titel – Nicht alle Unternehmen im ETF performen gut – einige kleinere Firmen können den Gesamtertrag drücken.

Praxisbeispiel: Der VanEck Gaming ETF

👉 2022-Crash: Wie der gesamte Tech-Sektor brach auch der Gaming-Markt ein – der VanEck ETF verlor über 40 %.
👉 Erholung: Seit 2023 geht es langsam wieder aufwärts, dank starker Performern wie NVIDIA.
👉 Vergleich mit Einzelaktien: Während einige reine Gaming-Aktien (z. B. CD Projekt oder Embracer) extrem volatil waren, war der ETF stabiler.

Für wen lohnt sich ein Gaming-ETF?

  • Für passive Anleger, die nicht ständig den Markt beobachten wollen.

  • Für risikoaverse Gamer, die vom Branchenwachstum profitieren möchten, ohne auf Einzelaktien zu spekulieren.

  • Als Beimischung im Depot (z. B. 5–10 %) – nicht als alleinige Anlagestrategie.

💡Tipp: Kombiniere Gaming-ETFs mit einem breiten Welt-ETF (z. B. MSCI World), um noch besser diversifiziert zu sein.

 

 

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Was passt besser zu dir?

Du liebst Gaming und möchtest in die Branche investieren? Super! Aber welche Strategie ist die richtige für dich? Das hängt von deinem Wissen, deiner Risikobereitschaft und deinem Anlagehorizont ab.

Einzelaktien – Für Kenner mit Strategie

Passt zu dir, wenn:
✔ Du dich in der Gaming-Branche wirklich auskennst – Du verfolgst News zu Spielen, Tech-Trends und Unternehmensentwicklungen.
✔ Du Lust auf aktives Investieren hast – Du analysierst Quartalszahlen, bewertest Management-Entscheidungen und behältst den Markt im Blick.
✔ Du höhere Renditen anstrebst – Mit der richtigen Pick kannst du stark von einem einzelnen Unternehmen profitieren (z. B. NVIDIA während der KI-Hype-Phase).
✔ Du Risiko bewusst eingehst – Du akzeptierst, dass Einzelaktien stark schwanken können und setzt nur Geld ein, das du notfalls verlieren kannst.

Beispiel-Strategie für Einzelaktien:

  • Trends früh erkennen: Cloud-Gaming, VR/AR oder KI-gestützte Spieleentwicklung könnten die nächsten großen Themen sein.

  • Starke Player vs. Hidden Champions: Neben etablierten Firmen (Tencent, Nintendo) lohnen sich auch kleinere Studios mit viel Potenzial (z. B. indie-Entwickler mit einem kommenden Hit).

  • Diversifikation selbst steuern: Nicht alles in eine Aktie ballern, sondern ein eigenes Mini-Portfolio aus 5–10 Titeln aufbauen.

⚠️ Risiko:

  • Einzelne Pleiten können wehtun (Beispiel: Embracer Group nach ihrer Übernahmeorgie).

  • Emotionen können Entscheidungen beeinflussen – Wer zu sehr an ein Spiel oder Studio „glaubt“, hält vielleicht zu lange fest.

Gaming-ETF – Der entspannte Buy-&-Hold-Ansatz

Passt zu dir, wenn:
✔ Du langfristig investieren willst, ohne ständigen Aufwand – Einmal kaufen und halten, ohne ständig News zu checken.
✔ Du breite Streuung möchtest – Du willst nicht von einer einzelnen Firma abhängig sein.
✔ Du kein Börsen-Profi bist – Keine Lust auf fundamentale Analysen? Der ETF übernimmt die Auswahl für dich.
✔ Dir stabile(re) Entwicklung wichtiger ist als Maximalrendite – ETFs schwanken weniger stark als Einzelaktien.

Warum Gaming-ETFs gut funktionieren:

  • Sie profitieren vom Branchenwachstum, selbst wenn nicht jedes Unternehmen im ETF glänzt.

  • E-Sports, Mobile Gaming & Cloud-Gaming sind langfristige Trends – Ein ETF fängt das gesamte Ökosystem ein.

  • Geringerer Stress: Kein Grübeln über „Hätte ich doch verkauft…“.

⚠️ Nachteile:

  • Keine Überrenditen – Ein ETF wird nie so performen wie der beste Einzelwert in seinem Topf.

  • Gebühren (z. B. 0,5 % p. a.) fressen etwas Rendite.

Kombi-Tipp: Du könntest den Großteil entspannt in einen ETF stecken und mit einem kleinen Teil (z. B. 10–20 %) gezielt Einzelaktien picken – so hast du beides!

🚨 Wichtig: Egal welche Option – investiere nur Geld, das du nicht kurzfristig brauchst. Gaming ist ein spannender, aber volatiler Sektor!

Gaming-ETF vs. Einzelaktien – was passt besser zu dir?

Ob du lieber wie ein Sniper gezielt auf einzelne Gaming-Aktien setzt oder mit einem ETF den ganzen Markt mitnimmst – beide Wege haben ihre Berechtigung.

👉 Einzelaktien sind ideal für dich, wenn du den Markt im Blick hast, Releases und Quartalszahlen analysierst und bereit bist, auch mal Rückschläge zu verkraften. Du willst maximale Kontrolle und Renditechancen – dann bist du hier richtig. Aber Achtung: Timing, Strategie und Nerven sind Pflicht.

👉 Gaming-ETFs sind die smarte Lösung für alle, die langfristig vom Wachstum der Branche profitieren wollen, ohne täglich Aktienkurse zu verfolgen. Du bekommst solide Streuung, weniger Stress und kannst dich trotzdem entspannt zurücklehnen, während der Markt für dich arbeitet.

💡 Mein Tipp: Kombiniere beides! Viele clevere Investoren fahren mit der Core-Satellite-Strategie richtig gut:
🔹 80 % breit gestreut im ETF
🔹 20 % aktiv in Lieblingsaktien wie Nvidia oder Capcom

So bleibst du flexibel – und nutzt die Vorteile beider Welten.

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